Das Abenteuer Shanghai

Mein sechster Blog am 21.Oktober 2018

2 Wochen war ich nun mit meiner Familie unterwegs und wir haben gemeinsam unser Abenteuer China vorangetrieben. Unsere dritte Auslandsstation beginnt, Form anzunehmen. Die Italienzeit von 1999-2003 ohne Kinder war ein Leichtes und die Mexikozeit von 2005-2008 haben wir als große erste Herausforderung in unserer jungen Ehe angesehen. Mit zwei Kindern hin und mit vier Kindern zurück. Mit einem Container hin und mit drei Containern zurück. Die Comfortzone hatten wir verlassen und es nicht bereut. Diese Erfahrung hilft uns nun, das Projekt Shanghai zu nehmen und es in vielerlei Hinsicht gelassener zu sehen. Es wird schon irgendwie.

Die letzten 8 Tage haben wir diese Metropole in uns aufgesogen. Wie waren meine ersten Eindrücke, die sich auf ein Leben dort bezieht und nicht als Tourist?

Die Stadt ist sauber! Es fliegt kein Müll herum, Laub und Abfall wird ununterbrochen von fleissigen Händen aufgefegt. Die Stadt ist leise! Die knatternden und stinkenden Motorräder, die ich aus Italien kenne, gibt es nicht. Alle Motorräder fahren mit Elektromotor, eine Vorgabe des Staates. Die Autos fahren mit Sprit, jedoch müssen alle Autos bis 2020 mit Elektromotoren versehen sein. Viele Elektroautos bereits zu sehen und an den grünen Nummernschildern zu erkennen. Die Benziner oder Dieselautos haben blaue Nummernschilder. Clever gelöst!  Das Hupen ist verboten! Alle Autos schieben sich durch die Stadt, es ist ein Gedrängel, aber die Hupe bleibt unberührt, ein Phänomen, das in der Stadt eine ungewohnte Ruhe erzeugt, auch wenn es hektisch und geschäftig zugeht.  Die Stadt schläft nie. Der Verkehr ist immer da, tagsüber der Berufsverkehr und nachts der Versorgungsverkehr. Es gibt natürlich auch Randzeiten, wo der Verkehr besser läuft und viele sich genau dann – meist sehr früh am Tag –  hineinstürzen, um nicht so ewig ins Büro zu brauchen. 

Die Stadt hat 600 Starbucks Cafés! Der Flagship Store hat 2000 Quadratmeter und ist ein absolutes Happening. In ganz Deutschland gibt es gerade mal 156 Starbucks, in ganz China fast 2000 –  nur mal so zum Vergleich. Es ist eben alles größer und 24 Millionen Shanghaier müssen ja auch versorgt werden. Meine Tochter liebt Starbucks – dort war sie auf Wolke sieben und hat wie ihre Brüder die Rösterei und die vielen kupferfarbenen Leitungen an den Decken bestaunt. Mein Mann und ich sammeln Starbucks Tassen, wir haben in Mexiko mit der Leidenschaft angefangen und haben mittlerweile 150 Tassen. Komischerweise haben wir in den vielen Starbucks Filialen „unsere“ Tassen nicht gefunden, so dass wie mit leeren Händen nach Hause gekommen sind. 

Apropos Sammeln: mir war bis vor 2 Wochen gar nicht bewusst, wieviele unterschiedliche Blechdosen in Supermärkten verkauft werden. Ich habe für meinen Golffreund aus Berlin kräftig gesammelt, die Kinder mit Enthusiasmus dabei. Schrill und bunt bis zu cool und trendy – alles zu finden. Der Inhalt war nicht immer cool, so dass wir auch klar sagen können: andere Länder, andere Geschmäcker!  Wir haben geschickt gepackt und haben 30 leere Dosen importiert! Die verpacke ich heute und sie treten ihre Reise in die Berliner  „Hall of cans“ an. 

Die Chinesen mögen Geschenke! Zunächst sind wir unglaublich freundlich am Flughafen Shanghai-Pudong von 5 lächelnden Chinesen in Empfang genommen worden, nachdem wir von einem „special officer“ so ein bisschen VIPmässig an allen langen Schlangen vorbeigeführt worden sind und alle strengen Kontrollen flott abgehakt waren. Die zukünftige Sekretärin war da, die Chefin und die Assistentin von der Relation Agentur und zwei Fahrer. Unglaublich nett. Wir haben unseren Fahrer Neo kennengelernt, ich bekam von ihm eine große Pralinenschachtel direkt überreicht. Kaum waren wir in unserem Hotel angekommen, hat meine Tochter von der Assistentin eine großen Korb mit chinesischen Leckereien überreicht bekommen. Der Korb war randvoll. Und am nächsten Morgen vor der Abfahrt zum erstem Termin haben die Kinder von einer anderen freundlich lächelnden Mitarbeiterin vom Unternehmen, eine Tüte mit chinesischen Holzspielzeug überreicht bekommen. Sie war extra ins Hotel gekommen, um sich persönlich zu vergewissern, dass wir wohl auf sind. Was für ein ein Anfang, was für ein Umkümmern, was für ein Umsorgen! Was ein herzlicher Empfang, auch wenn es für die Chinesen selbstverständlich ist, und ich denken könnte, dass das doch alles gar nicht notwendig ist! Doch! Es gibt mir einen gutes Gefühl und die Freundlichkeit tut gut! Das wäre in Deutschland mit Sicherheit nicht passiert! Servicewüste Deutschland! 

Meine Kamera habe ich natürlich dabei gehabt, auf ein Objektiv habe ich mich reduziert, mein geliebtes 50mm war mit!

Bis die Tage !

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