Schlagwort: Kinder

Mein neues Projekt: UPCYCLE CARDS für die Kinder dieser Welt

34. Blogbeitrag am 8. Februar 2021

Die Pandemie hält meine Familie und mich immer noch ordentlich in der Zange, eine Würgezange ist es nicht mehr! So nah lasse ich die Pandemie nicht mehr an mich heran. Das habe ich nun für mich entschieden.

Viele meiner Blog -Abonnenten kennen mich nun durch meine Blogs und einige kenne ich auch persönlich. Das ist schön und ich halte einen regen Austausch mit Euch. Das tut nicht nur mir gut, sondern auch Euch.

Viele Dinge, die ich im Hintergrund gerne mache habe ich in meinen Blogbeiträgen noch nicht thematisiert. Warum nicht? Ich möchte nicht prahlen und möchte auch keine Bewunderungsschreie hören. Ich tue Dinge, weil sie wichtig sind und ich sie von meiner Mutter gelernt habe.

Ich tue Gutes – ich spende – hauptsächlich für das Wohl der Kinder!

Seit der Geburt meines ältesten Sohnes 2002 habe ich ein SOS Kinderdorf Patenkind. Das Kind hieß Adrian, damals auch ein Baby. Mit der Geburt meiner weiteren drei Kindern sind drei weitere SOS Kinderdorf Patenschaften dazugekommen. Viel dieser Kinder haben längst ihr Dorf verlassen, stehen auf eingehen Beinen. So auch Adrian. Immer wieder habe neue Kinder von der Organisation zugewiesen bekommen.

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich eine Patenschaft für ein Kind in einem der Zehn SOS Kinderdörfern in China übernommen. Ich las auf der Webseite: “China ist in den vergangenen Jahrzehnten zur globalen Wirtschaftsmacht aufgestiegen. Der Großteil der Bevölkerung hat einen gehobenen Lebensstandard, allerdings häufig verbunden mit einem enormen Leistungsdruck, der auch vor den Kindern nicht Halt macht. Immer wieder kommt es zu Schülerselbstmorden. Armut trifft in China vor allem Menschen auf dem Land und Angehörige ethnischer Minderheiten wie der Uiguren.“

Da war mir klar, es muss ein Kind aus der Region der Uiguren sein. Jene, die es wirklich in China nicht leicht haben. Im SOS Kinderdorf in Urumqi ist nun der quirlige Yueze mein Patenkind. Ich habe ein fröhliches Foto von ihm von der Kinderdorfmutter zu Weihnachten erhalten. Jedoch schreibt sie, dass die Pandemie für die Kinder schwierig ist.

Meinen Kindern geht es in der Pandemie im Verhältnis zu anderen Kindern in der Welt gut, sie lernen fleissig weiter im Homeschooling und werden von den Lehrer maximal gut versorgt.

Mein Helfergen hat sich bei meinen unzähligen Spaziergängen in den Hunsrücker Wäldern mit der Zeit deutlich gemeldet. Wie kann ich mehr helfen und nicht nur eine neuerliche unspektakuläre Überweisung tätigen?

Upcyling – mein neues Lieblingswort

Es entstand ein Upcycling Projekt, aus vorhandenen Materialen Neues erschaffen. Hier spielt das Thema Nachhaltigkeit natürlich auch ein. Ich möchte das Projekt hier nun gerne vorstellen und hoffe, dass viele mich unterstützen.

Ich gestalte aus alten Kalenderblättern Umschläge. Das ist nichts komplett neues, jedoch das Drumherum. Die Umschläge schneide, stanze und klebe ich in Handarbeit – das ist beim Upcycling auch nichts neues. Jedoch versehe ich die Umschläge noch mit Karten, damit es eine runde Sache wird.

Im Freundeskreis habe ich nach Kalendern gefragt, einige habe ich bekommen, aber nicht genug. So habe ich die bekannten Deutschen Kalenderverlage angeschrieben. Ich bin überwältigt von der Menge an positiven Antworten und der Hilfsbereitschaft. Ich warte nun auf Kartons mit Kalendern aus der ganzen Republik. Eine Paketladung habe ich bereits bekommen. 130 Kalender! Was wohl die anderen Verlage mir so schicken? Auch helfen mir Druckerein und spenden mit Karten, so daß ich so gut wie keine Kosten habe. Die Branding Designerin Jenny Ameta hat mir das tolle UPCYLCE CARDS Logo im Handumdrehen gestaltet. Die Social Media Agentur Die Ideen Agentur aus Mainz unterstützt mich auch. Wollen sie Geld? Nein. Sie helfen!

Und nun zu Dir …

Ich würde mich freuen, wenn Du mich unterstützt, indem Du meine Upcycling Umschläge kaufst. Alle Einnahmen gehen an meine vier SOS Kinderdorf Kinder und auch an die Deutsche Kinderkrebsstiftung, die ich – wie meine Mutter – schon sehr lange unterstütze.

Seit heute, 8. Februar 11:30 bin ich Online !

Auf www.luisegutsche.de/shop kannst du unter der Kategorie UPCYCLE CARDS meine Umschläge finden.

Hier ein paar Bilder:

Und so sitze ich im Hunsück in einer alten Mühle am großen Esstisch und gestalte, schneide, stanze, klebe und fühle mich großartig!

Ich freue mich, wenn wir uns in meinem Shop online treffen und natürlich auch, wenn Du von meinem Projekt anderen erzählt!

Deine Luise!

Die Übergangszeit vom Status Quo ins Expatleben ist gar nicht so einfach

Mein 14. Blog am 4.Februar 2019 

Die Mailandzeit

 Der Start in unser erstes Expatleben vor 20 Jahren gestaltete sich rückblickend als sehr einfach. Das Angebot kam, mein Mann und ich überlegten als junges Ehepaar ohne Kinder, ob wir das Abenteuer Bella Italia machen wollen. Die Entscheidung war einfach. Mailand, die Stadt der Mode, der tollen Restaurants, dem weltberühmten Teatro della Scala und dem “Bella Vita“ lockten uns sehr und wir sahen die Chance, unser Leben abseits der Eltern und Schwiegereltern selbst zu gestalten. Diese Chance ergriffen wir. Ohne Kinder haben wir unsere Zweisamkeit in vollen Zügen genossen. Am Ende des Monats war kein Geld mehr da, wir nagten immer mal am Ersparten, waren aber mit wenig auch zufrieden und freuten uns umso mehr auf den nächsten Restaurantbesuch in der ersten Woche des neuen Monats. Wir hatten kein umfangreiches Eigentum, keine vielschichtigen Verpflichtungen, sondern genossen das Leben. Wir kauften ein BMW Cabriolet und flitzen wie selbstverständlich an den Wochenenden an die Riviera oder in die Berge. Es war einfach nur schön. Diese Jahre als Expats mit Kontakten zu vielen anderen Expats hat uns geprägt. Ich war in der Professional-Women-Association of Milan und traf viele andere Expatfrauen. Hier traf ich Julie, meine Gynäkologin, die meine Schwangerschaft begleitete, hier traf ich Wendy, die mir Kleider aus toskanischer Wildseide schneiderte und hier traf ich die Texanerin Debbie, die einen Schotten in einer verwunschenen toskanischen Burg heiratete und viele andere interessante Frauen aus allen Herren Länder. Hier bekam ich Kontakte und plötzlich war ich auch in der italienischen Arbeitswelt verankert – als Relocation Agentin. Die Jahre vergingen, wir wurden Eltern und 2003 endete die Expatzeit. 

Die Mexikozeit

Zwei Jahre in der Heimat waren schön. Mein Mann bekam verrückte Angebote für entlegene Länder, unter anderem Argentinien. Das sollte dann nichts werden und plötzlich stand Mexiko City auf dem Plan. Viel wusste ich nicht über das Land, das gebe ich zu. Auch hier kam das Angebot, wir überlegten als Eltern von einem 2 jährigen Autoverrückten Blondschopf und einer 5 Monate alten zuckersüßen Tochter, ob wir dieses Abenteuer auf uns nehmen. Ja! Expatleben 2.0! Ein Abenteuer, eine Herausforderung mit zwei kleinen Kindern. Ein bisschen Erfahrung brachten wir ja mit und eine tolle Relocation Agentur half uns bei allen Unwägbarkeiten. Beim Look and See Trip entdeckten wir diese pulsierende Stadt mit den bunten Märkten, mit dem tollen Essen, mit der Kulturgeschichte und mit Diego Rivera und Frida Kahlo. Die Eingewöhnungszeit gestaltete sich als unkompliziert. Die Kinder waren noch so klein, dass die Kinder glücklich machen zu müssen nicht auf dem Programm stand, sondern eher wie mein Mann und ich das Beste für uns zusammenbauen konnten. Wir tauchten ein in das mexikanische Leben und waren schnell Mitglied im Deutschen Sportclub und die Kinder, dann 3 und 1 Jahr, kamen in eine Krippe und in den Deutschen Kindergarten. In der evangelischen Gemeinde lernten wir flott andere Familien kennen und über die Deutsche Botschaft und das German Center weitere. Wir landeten sanft, denn meine beste Freundin hatte eine Freundin, die dort schon länger lebte und uns so herzlich empfangen hat, dass ich überwältigt und gerührt war. Es entstand eine tolle Freundschaft. 

Auch hier war der ganze Prozess des Umziehens und des Einlebens recht leicht auch wenn ich immer mal wieder meine Zweifel bekam und ich einfach nur nach Hause wollte. Mexiko haben wir in unser Herz geschlossen. Hier sind unsere Zwillinge auf die Welt gekommen. Die Jahre vergingen und plötzlich ging es zurück in die Heimat pünktlich zur Einschulung vom ältesten Sohn. 

Die Chinazeit – sie kommt in großen Schritten auf uns zu

Ich habe immer gesagt, dass 8 Jahre als Familie für eine Firma im Ausland zu leben einfach genug ist und ich in meiner Heimat alt werden möchte und hier ohne weitere Unterbrechungen mein Leben gestalten, formen und geniessen möchte. Diese Rechnung ist nicht ganz aufgegangen, auch wenn ich mich vor ungefähr 2 Jahren einmal erfolgreich gewehrt habe. Im März letzten Jahres kam mein Mann dann wieder mit der Info nach Hause, dass seine Firma ihn für eine Auslandsentsendung in Betracht zieht. Mein Mann dachte, die Antwort von mir zu kennen, wollte trotzdem aber nochmal nachfragen, um ein definitives nein zu hören, um dann seinem Arbeitgeber eine Absage mitzuteilen, denn wir machen alles zusammen und Option Fernehe gibt es bei uns nicht. Jedoch erwischte er mich am rechten Tag zum rechten Zeitpunkt. Ich hatte meine Meinung geändert. Warum? Irgendwie hat sich seit der ersten Absage so viel in der engen und erweiterten Familie verändert, dass ich selber vielleicht nach einer Veränderung im Unterbewusstsein Ausschau gehalten hatte. 

Nun stecken wir mitten in den Vorbereitungen für einen erneuten Umzug, diesmal ins ferne Asien, das gemietete Haus geben wir auf, eine große Wohnung haben wir gekauft, die jedoch erst in der Entstehung ist, unser Wochenendhaus braucht eine Betreuung, unser Hund braucht eine neue Bleibe, denn er ist zu alt. Nach 10 Jahren in Deutschland mit vier Kindern hat sich eine Menge Hab und Gut angesammelt, dies muss dezimiert werden.

Unser ältester Sohn ist bereits im Internat in Schottland und bleibt dort, unsere Tochter zieht es auch dort hin und unsere Zwillinge kommen mit uns nach Shanghai. Das Gefüge bricht irgendwie auseinander. Es ist merklich komplizierter geworden, denn mein Mann und ich klären feinfühlig, was für unsre Kinder das Beste ist. Wir haben gemeinsam entschieden, aber für jedes Kind ist klar, dass immer Änderungen möglich sind, sei es für die Zwillinge eine deutsche Schule oder für unsere Tochter doch Shanghai. 

Die To-Do Listen sind merklich länger geworden im Vergleich zu unserem Start in das erste Expatleben in Italien, vor 20 Jahren hatten wir auch noch keine 4 Kinder und noch kein Haus, noch kein umfangreiches Hab und Gut, keinen Hund und noch nicht einen Berg an Akten, die stetig auf den neuesten Stand gebracht werden müssen. 

Es ist spannend und aufregend zugleich, anstrengend und fordernd und in diesem Gefüge darf natürlich auch die Ehe nicht darunter leiden, dass wir nur noch organisatorische Gespräche führen. 

Ich gehe nach dem Prinzip Step-by-Step. 10 Dinge kannst Du nicht gleichzeitig erledigen oder anschubsen. Ein bis zwei am Tag und die dann aber richtig. Mir hilft da ungemein ein Wochenplan zu erstellen, so ein bisschen Bullet Journal. Das macht auch noch Spaß. Am Ende der Woche schaue ich dann, was erledigt ist, was ich nicht geschafft haben und was ich wann weiterführen muss.  Und immer wieder treffen ich bewusst Freunde und suche Auszeiten. Das Schöne ist, es macht die Übergangszeit bis zum Abflug bunt und herzlich, erinnerungsreich und immer wieder bereichernd. 

Bis nächste Woche!